Bühnenbilder - Veronika Nadj
Ein gewöhnliches Bild zum Beispiel, hält mich während des malens in Atem, in Bewegung.
Es verändert sich, es überrascht mich, lässt sich übermalen, neu erschaffen und ist für alles zu haben.
Nach der Fertigstellung aber, ist es für mich nichts weiter als bemalte Materie und gehört ab diesem Zeitpunkt dem Betrachter,
durch den etwas Neues entsteht. Ist kein Betrachter da, vereinsamt es.
Dem Bühnenbild dagegen ist von Anfang an eine innige Liaison garantiert. Zum Licht, zumText, zur Handlung, zur Musik, zum Regisseur,
zum Dramaturgen, zu den Schauspielern, zur Bühne, zum Zuschauer, zum Applaus - zu der radikalen, dramatischen und intensiven Existenz
des künstlerischen Daseins. Der nötigen Verschnaufpause wird es sich dann, an einem ruhigen Ort,
bis zur nächsten Vorführung genüsslich hingeben.